UV-Farben trocknen und härten durch die Behandlung mit UV-Licht. Bei Drucktechniken mit UV-Härtung sorgen UV-Lampen dafür, dass die Farbstoffe trocknen. Das Prinzip funktioniert nur bei speziellen Farben, Tinten und Lacken. Diese mit UV-Licht härtbaren Farben nennen sich UV-Farben. Sie zählen zu den nachhärtenden Systemen beim Druck. Je nach Verfahren entwickelt die UV-Farbe ihre Eigenschaften erst nach der vollständigen Härtung. Die Härtung ist ein chemischer Prozess, die Polymerisation. Bei der Polymerisation vernetzen sich einzelne Teilchen, wenn UV-Strahlen auf sie einwirken. Praktisch bedeutet dies, dass UV-Farbe zunächst flüssig ist und erst durch UV-Strahlung aushärtet. Diese kommt von Quecksilber- oder LED-Lampen. Am UV-Drucker verfeinern einstellbare Details wie Tropfengröße die Wirkkraft der UV-Farben.
Zusammensetzung
Wie unterscheiden sich UV-Druckfarben von anderen Druckfarben? UV-Farben bestehen aus Bindemitteln, Fotoinitiatoren, Farbmittel, Verdünnungsmittel und Hilfsmittel. Den Hauptbestandteil bilden Bindemittel, die meist synthetischen Ursprungs sind. Sie umhüllen die Farbpigmente.
Die Farbe setzt sich aus gelben, blauen, roten und schwarzen Pigmenten zusammen. Je nach angebotenem Farbspektrum enthalten UV-Farben Messing- und Aluminiumpigmente, um die Farben Silber und Gold darzustellen. Für Weiß enthält UV-Farbe Titanoxid.
Der für ihre UV-härtende Funktion entscheidende Inhaltsstoff sind die Fotoinitiatoren. Sie bewirken, dass die Farbe auf UV-Licht mit der Härtung reagiert.
Die Verdünnungsmittel prägen die Konsistenz der UV-Farbe. Hilfsstoffe und Zusatzstoffe sind verschiedene Bestandteile, die die technischen Eigenschaften beeinflussen. Dazu gehören beispielsweise Mittel, die die Farbe nach der Aushärtung matt oder glänzend erscheinen lassen.
Hinsichtlich der Zusammensetzung sind die UV-Farben abhängig von den Einsatzgebieten. Zu berücksichtigen sind beispielsweise Richtlinien und Standards in Bezug auf die jeweilige Verpackung. Grundsätzlich ist UV-Farbe nicht giftig. Allerdings enthält sie in nicht gehärtetem Zustand Stoffe wie Acrylat und Methacrylat, die zu Hautreizungen oder Allergien führen. Dementsprechend gelten Schutzmaßnahmen bei der Anwendung. Diese umfassen das Vermeiden von Hautkontakt mit der Farbe und das Nutzen von Schutzbrille und Handschuhen. Zur Arbeit mit dem Druckverfahren gehören die Ausstattung der Maschinen mit einer Nebelsauganlage und das Vorhandensein einer Erste-Hilfe-Einrichtung mit Augendusche.
Vorteile und Nachteile
Der Vorteil der UV-Farbe liegt in ihrer schnellen Trocknung. Im Vergleich zu Druckfarben, die auf Lösemittel oder Wasser basieren, härten sie aus und die Produkte sind schneller verfügbar. Zugleich ist die Trocknung nur mit einem UV-Trocknungssystem möglich. Das bedeutet, für einen UV-Druck hat entweder eine entsprechende Druckmaschine bereitzustehen oder die vorhandene ist umzurüsten. Die schnelle Härtung spart Zeit bei der Weiterverarbeitung. Zudem sind UV-Farben bei verschiedensten Materialien und Druckverfahren einsetzbar. Das umfasst alle klassischen Druckmethoden wie Digitaldruck, Offsetdruck oder Flexodruck. Weitere Einsatzbereiche sind im Siebdruck, Tampondruck oder Buchdruck. Durch diese Bandbreite an Druckverfahren sind UV-Farben für nahezu alle Materialien denkbar. Von Etiketten und Papier bis hin zu Kunststoffen, Fliesen, Glas oder Holz lässt sich mit dem passenden Druckverfahren UV-Farbe nutzen.
Vorsicht und Aufmerksamkeit gilt im Umgang mit verschütteter UV-Farbe oder deren nicht genutzten Resten. Sie kommen in den Sondermüll. Beim Deinking zeigt sich, dass UV-Farben zu den neueren Entwicklungen gehören und das Recycling noch Schwächen hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit hat.