Beim Textildruck lassen sich verschiedene Verfahren anwenden. Ihnen gemeinsam ist, dass das zu bedruckende Material aus Stoff besteht. Textilien stellen aufgrund ihrer Eigenschaften andere Ansprüche an ein Druckverfahren. Das liegt an den spezifischen Merkmalen wie ihren Fasern und der daraus resultierenden Oberfläche und ihrer Struktur. Zusätzlich ist die Nutzung dieser Textilien zu berücksichtigen. Sie sind anderen Belastungen ausgesetzt als Papier. Zudem stellt sich bei textilem Gewebe die Frage der Hautverträglichkeit, die spezielle Farben voraussetzt.
Textildruck umfasst tragbare Kleidung und jedwede Produkte, die aus Gewebe bestehen. Da unterschiedliche Stoffe verschiedene Anforderungen stellen, teilen sich Textilien beim Druck in Kategorien ein. Darunter fallen natürliche Materialien wie Baumwolle, Seide, Leder, Viskose und Wolle, oder Gemische wie Lycra und Baumwolle-Polyester. Weitere Bereiche bilden synthetische Stoffe wie Polyester und übergeordnete Gewebe wie Satin oder Wäsche.
Von Siebdruck bis zu Digitaldruck
Je nach Gewebe kommen unterschiedliche Verfahren beim Textildruck zum Einsatz. Unterteilen lassen sich Druckverfahren für Endprodukte in die Kategorien Digitaldruck, Flex- und Flockdruck, Thermosublimationsdruck und Siebdruck.
Beim digitalen Direktdruck gelangen die Farbstoffe direkt auf das Produkt und trocknen. Beim Trockenvorgang verschmilzt die Farbe mit den Fasern. Die Vorteile eines Direktdrucks sind die Farbauswahl und das Tragegefühl. Es unterscheidet sich von Methoden, bei denen beispielsweise eine Folie als Oberfläche zum Einsatz kommt. Der digitale Direktdruck ermöglicht kleine Stückzahlen und spart das Herstellen von Druckformen ein.
Beim Digitaldruck lassen sich die indirekten Methoden Laserdruck und Transferdruck unterscheiden. Beim Laserdruck und Transferdruck kommen Transferfolien zum Einsatz. Der Laserdruck findet bei textilen Accessoires Anwendung.
Beim Flexdruck und Flockdruck kommen ebenfalls Transferfolien zum Einsatz. Dabei verschmilzt die Folie mit dem Motiv mit der Oberfläche des jeweiligen Textils. Da die Folie die Atmungsaktivität eines Kleidungsstücks beeinträchtigt, eignet sich der Flexdruck nur bedingt für Sportbekleidung oder großflächige Bilder. Je größer das Motiv ist, desto knitteranfälliger ist es. Beim Flockdruck bekommt das Druckmotiv einen weichen Effekt durch die Dicke der Folie, die zusätzlich Viskosefasern enthält. Allerdings ist die Darstellung der Farben begrenzt.
Mit Folien arbeitet auch der Sublimationsdruck. Durch Wärmedruck gelangt die Druckfarbe in die Fasern des Textils. Dadurch unterscheidet sich das Ergebnis fühlbar von anderen Druckverfahren. Ein Vorteil dieser Technik liegt in der Beibehaltung der Atmungsaktivität des Kleidungsstücks.
Der Siebdruck ist ein direktes Druckverfahren: Die Farbe gelangt durch Druck in das Gewebe. Anschließend erfolgt eine Trocknung und Fixierung. Der Name des Siebdrucks resultiert daraus, dass für jeden Farbton ein eigenes Sieb zum Einsatz kommt. Entsprechend aufwendig ist der Siebdruck und eignet sich vor allem bei großen Stückzahlen.
Was ist zu beachten?
Die Herausforderungen beim Textildruck sind zum einen die Haltbarkeit und Belastbarkeit der Farben und deren Darstellung. Für Gewebe gibt es unterschiedliche Tinten, die auf die Fasern abgestimmt sind. Dazu gehören Reaktivtinten, Säuretinten, Dispersionstinten, Sublimationstinten, Pigmenttinten oder UV-Tinten. Reaktivtinten und Pigmenttinten eignen sich für natürliche Gewebe und Mischgewebe. Sie kommen beim Bedrucken von Bekleidung und Haushaltsware zum Einsatz. Säuretinten und Sublimationstinten lassen sich bei Kleidung aus synthetischen Fasern einsetzen. Dispersionstinten sind vielseitig bei synthetischen Fasern einsetzbar. Mit ihnen sind Textilien und Folien, Banner oder Schilder bedruckbar.
Die Wahl der richtigen Tinte für das zu bedruckende Gewebe ist entscheidend für die Qualität. Einfache, grobe Druckmotive mit wenigen Farben lassen sich mit allen Textildruckverfahren umsetzen. Klare Konturen, Kontraste oder fotogleiche Motive setzen Verfahren wie den Digitaldruck voraus.
Bei bedruckter Bekleidung ist der Haltbarkeit wegen auf die Wasch- und Pflegehinweise zu achten. Zu große Hitze oder chemische Zusätze in Waschmitteln greifen die Motive an und verringern ihre Qualität und Struktur.