Flexodruck ist ein Verfahren, mit dem sich die unterschiedlichsten Materialien drucken lassen. Da die zu bedruckenden Bereiche höher liegen, als die nicht zu bedruckenden zählt es zu den Hochdruckverfahren. Ursprünglich war der Flexodruck als Anilindruckverfahren bekannt. Zu seinen Anfangszeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen für den Druck Anilinfarben zum Einsatz. Anilinfarben hatten den Ruf, gesundheitsschädlich zu sein. Daher setzte sich mit neuen, weiterentwickelten Farben seit den 50er-Jahren die Bezeichnung Flexodruck durch.
Das Flexodruckverfahren kommt vor allem bei Verpackungen jeglichen Materials zum Einsatz. Es ist hinsichtlich der möglichen zu bedruckenden Materialien vielfältig. Aus dieser Vielfalt resultiert die Behauptung, dass der Name sich auf die Flexibilität der Anwendung bezieht. Das Verfahren ist nicht nur auf Verpackungen beschränkt. In Italien und den USA entstehen im Flexodruck Zeitungen und Magazine.
Hochdruckverfahren mit flexiblen Druckplatten
Die eigentliche Namensherkunft liegt im Verfahren selbst: Der Druckvorgang findet mit flexiblen Druckplatten statt. Auf diese werden niedrigviskose Farben aufgetragen, die auf den erhöhten Flächen haften. Die für diese Drucktechnik nutzbaren Farben lassen sich unterscheiden nach wasserbasiert, lösemittelbasiert oder UV-härtend. Die flexiblen Druckplatten bestehen aus Kunststoff wie Polymeren und Gummi und sind auf den Druckwalzen angebracht. Die Walzen mit der Druckform, mit dem zu bedruckenden Material, der Gegendruckzylinder und die Rasterwalze kennzeichnen den Flexodruck als Rollenrotationsverfahren.
Durch die Anordnung der Druckplatten, Farbwanne, Walze und Rasterwalze lassen sich verschiedene Methoden des Flexodrucks unterscheiden. Dazu gehören das Tauchwalzen-Druckwerk und das Kammerrakel-Druckwerk. Beim Tauchwalzen-Druckwerk überträgt die Tauchwalze die Druckfarbe auf die Rasterwalze. Beim Kammerrakel-Druckwerk gelangt die Farbe mithilfe von Luftdruck an die Rasterwalze. Die Rasterwalze färbt die Druckform ein. Heutzutage gilt das Druckwerk mit Tauchwalzen als veraltet.
Eine weitere Differenzierung erfolgt durch die Bauweise des Druckwerks in Reihenbauweise, Satellitenbauweise oder Mehrzylinder-Kompaktbauweise. Bei der Reihenbauweise sind die Druckwerke, üblich sind vier bis zehn, der Reihe nach angeordnet. Die Anzahl der Durchwerke entscheidet über die möglichen druckbaren Farben. Bei der Satellitenbauweise gibt es einen zentralen Gegendruckzylinder und bei der Mehrzylinder-Kompaktbauweise sind die Druckwerke in einem Block aufgebaut. Allen Bauweisen gleich sind Systeme für die Trocknung, die auf die Druckwerke folgen. Die verschiedenen Bauarten haben unterschiedliche Vorteile, wie Geschwindigkeit, leichte Zugänglichkeit oder Größe.
Verpackungsdruck und Zeitungen
Der Flexodruck eignet sich für große Stückzahlen. Dementsprechend kommt er bevorzugt bei Verpackungen zum Einsatz. Dazu gehören die unterschiedlichsten bedruckbaren Materialien wie Karton, Pappen, Folie oder Textilien wie Säcke und Taschen. Da die Einrichtungszeiten für den Flexodruck zu anderen Methoden vergleichsweise hoch sind, lohnt sich das Verfahren erst bei hohen Stückzahlen. Bei großen Auflagen ist es günstiger als andere. Aufgrund des Materials der Druckplatten sind vorwiegend Farben ohne Lösemittel im Einsatz, um diese zu schonen. Das macht den Flexodruck relativ umweltfreundlich.
Ein weiteres Einsatzgebiet für diese Druckmethode sind Printmedien. Vor allem in Italien und in den USA entstehen Zeitungen mit dem Druckverfahren. Für die Herstellung von Druckschriften gibt es spezielle Flexodruckmaschinen. Die größten Maschinen dieser Art stehen in GB und Italien. Klassischerweise entstehen Tageszeitungen durch Offsetdruck. Mit dem Flexodruck ergibt sich der Vorteil einer farblich langlebigeren, abriebfesteren Zeitschrift. Für den Leser bedeuten Zeitungen, hergestellt durch dieses Druckverfahren, keine Tintenspuren an den Fingern zu haben.