Drucklackierungen – Schutz und Veredelung von Drucken

Es gibt zahlreche Gründe, ein Druckwerk durch eine Lackierung zu veredeln. Zwar wird so die Produktion aufwändiger, dafür das Ergebnis aber auch deutlich wertiger. War bis vor wenigen Jahren die Lackierung eines Drucks vor allem dem traditionellen Offsetdruck in der Druckerei vorbehalten, so findet man inzwischen auch Lackierungen im hochpreisigen Digitaldruck.

Sinn und Zweck von Lackierungen

Durch die Lackierung eines Druckwerks entsteht ein sehr hochwertiger Eindruck. Hierbei ist es möglich, einem matten Trägerpapier und Motiv einen glänzenden Charakter zu verleihen. Allerdings ist dies auch umgekehrt möglich. Soll vor allem das Motiv hervorstechen, kann der Rest des Trägerpapiers durch Anwendung eines matteren Lacks entsprechend abschattiert werden. Es ist hierbei auch möglich, nur Teile eines Drucks zu lackieren, um eine besonders starke Hervorhebung zu erzielen.

Neben den rein optischen Effekten hat die Drucklackierung aber auch einen sehr praktischen Nutzen. Denn durch eine robuste Lackschicht werden Papier und Motiv vor mechanischer Beschädigung geschützt. Kommt ein Druck also häufig mit mechanischen Beanspruchungen in Berührung, soll aber seinen hochwertigen Charakter behalten, ist eine Lackierung empfehlenswert.

Im Digitaldruck werden Drucklackierungen vor allem bei hochwertigen Fotodruckern angewandt. So erhalten die gedruckten Motive eine größere Farbtiefe und vermitteln einen hochwertigeren Eindruck. Zudem bleicht die oft auf einfachen Farben basierende Tinte mit einer Lackierung nicht so schnell aus.

Neben Lackierungen, die der Veredelung dienen, gibt es auch Lacke zu anderen Einsatzzwecken. So ist die Lackierung eine gute Möglichkeit, Sicherheitskennzeichen auf Papier anzubringen, dessen Echtheit nachprüfbar sein muss. In der Werbung kommen vor allem in hochwertigen Zeitschriften Duftlacke zum Einsatz. Bei diesen werden Duftkapseln auf das Papier lackiert. Wird das Papier gerieben, wird ein Teil der Duftkapseln zerstört. Auf diese Weise können beispielsweise Parfums, Kosmetika und Lebensmittel mittels eines dann freigesetzten Duftes beworben werden. Auch metallisch wirkende Glanzeffekte können durch eine Lackierung erzielt werden. Dazu werden auf dem Druckbild Lacke aufgetragen, die Metallpartikel enthalten und so für einen entsprechend schimmernden Effekt sorgen.

Verschiedene Lacke mit unterschiedlichen Ansprüchen

Relativ neu sind Dispersionslackierungen von Druckwerken. Hierbei wird ein auf Wasser basierender Lack in einer oder mehreren Schichten auf das Motiv aufgebracht. Die Trocknung ist aufgrund des Wassergehalts im Lack aufwändig und erfolgt in der Regel über an der Druckmaschine angebrachte Infrarot-Trockner. Eine Dispersionslackierung schützt sehr gut gegen Ausbleichen. Zudem sorgt sie für eine angenehme weiche Haptik des fertigen Druckwerks.

Der klassische Lackdruck erfolgt mit einem Öldrucklack. Bei dieser Technik wird der Lack wie eine herkömmliche Farbe übertragen. Auch hier lassen sich durch punktuellen Druck und Rasterung Hervorhebungen und unterschiedliche Abstufungen im Glanz erzielen.

Eine Weiterentwicklung des Öldrucklacks sind Drucklackierungen im Drip-Off-Verfahren. Hierbei werden nur Teile des Druckbildes mit Öldrucklack behandelt. In einem zweiten Arbeitsgang erfolgt eine zusätzliche Lackierung mit einem Hochglanz-Dispersionslack. Dieser perlt an allen geölten Bereich ab. So entsteht ein besonders starker und hochwertig wirkender Kontrast zwischen verschiedenen Bereichen des Druckbildes.

Besonders widerstandfähig und hochglänzend wird eine Lackierung, wenn sie mittels einer UV-Lackierung erfolgt. Diese Lacke müssen mit speziellen UV-Trocknern gehärtet werden, weswegen diese Drucktechnik als sehr energieaufwändig gilt. Mittels dieser Technik ist es möglich, auch schwierige Untergründe wie Folien und Kunststoff zu bedrucken.