Aufkleber- und Etikettendruck – vom Kinderspielzeug bis zum Lebensretter

Aufkleber und Etiketten begegnen uns jeden Tag – als Beilage in diversen Zeitschriften sind sie besonders beliebt bei Kindern und als Warnhinweise in Firmen retten sie unter Umständen Leben. Oft schaut man einfach beiläufig auf ein Etikett, mit welchem das eigene Kind die Möbel verziert oder welches uns auf bestimmte Schutzmaßnahmen hinweist, ohne zu bedenken, welche aufwendige Technik dahinterstecken kann und wie viele Gedanken sich andere Menschen über diesen Aufkleber gemacht haben. Meist weiß man das erst, wenn man selbst ein solches, selbstklebendes Bildchen herstellen möchte. Dann sieht man die große Auswahl an verschiedenen Materialien und die Drucktechniken, die hinter einem so alltäglichen Produkt stecken, welches teilweise gleich wieder direkt in den Müll wandert. Auch die lange und spannende Geschichte, welche sich hinter der Entstehung der kleinen Abziehbildchen verbirgt, ist wahrscheinlich unbekannt – aber nicht mehr lang.

Vom alten Ägypten bis heute

Die Geschichte der Etiketten beginnt schon bei den alten Ägyptern. Diese wollten im Handel wichtige Inhaltsangaben mit dem Produkt mitliefern, weshalb sie um ca. 6000 v. Chr. damit anfingen, Rollsiegel und Schriftzeichen einzusetzen, um ihre Waren zu kennzeichnen.

Der nächste große Schritt fand erst 6000 Jahre später statt, als der Handel aufgrund der Größe des römischen Imperiums wieder aufblühte. Damals wurden die Rollsiegel durch kleine Zettel ersetzt, auf welche die wichtigen Informationen geschrieben und dann anschließend an die Ware gehängt wurden.

Die nächste Veränderung vollzog sich erst mit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert. Hierdurch wurde es möglich gleichartige Etiketten zu drucken. Es dauerte allerdings noch bis ins 18. Jahrhundert, bis erstmals die Rückseite eines solchen Informationszettels mit Leim bestrichen und auf die Verpackung eines Produkts geklebt wurde. Diese Version der Beschriftung kommt dem, was wir uns heute unter einem Aufkleber oder einem Etikett vorstellen, schon sehr nahe.

Die Revolution erlebte das Klebebildchen dann in den 1930er Jahren. Zu dieser Zeit wurde in Amerika ein Preisaufkleber unter dem Namen „Kum-Kleen“ vorgestellt. Auf dessen Rückseite befand sich Kautschukkleber, wodurch der Zettel einfach aufgeklebt und wieder abgelöst werden konnte.
Von da an, eroberte das Etikett die Welt und hielt unter dem Namen „Aufkleber“ auch Einzug in den privaten Bereich. Heute sind die Etiketten oder Aufkleber aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Ob als Werbung an Hauswänden oder Hinweis an Türen oder also Warnhinweis an Maschinen – sie sind wirklich überall zu finden.

Das Wie und Wo

Nachdem die Entscheidung gefallen ist, dass man Aufkleber verwenden möchte, stellt sich zuerst einmal die Frage nach dem Design und dem Druck.

Für das Gestalten eines Klebebildchens gibt es mehrere Möglichkeiten. Menschen, welche sowieso in der Medienbranche sind, können ihr Etikett einfach in einem Programm ihrer Wahl, wie zum Beispiel Photoshop, erstellen. Hierbei ist nur darauf zu achten, dass mit einer möglichst hohen Auflösung gearbeitet wird, um später eine gute Qualität zu garantieren. Für Personen, welche sich normalerweise nicht mit Designprogrammen auseinandersetzen, gibt es die Möglichkeit eine Firma zu beauftragen oder das Etikett in Eigenregie mit einem Onlinetool zu erstellen. Solche Hilfsprogramme findet man ganz einfach im Internet.

Die schwierigere Frage ist, wo man das Etikett drucken lassen möchte. Es gibt zunächst die Möglichkeit, sein Design einfach bei einer Druckerei abzugeben, welche dann, nach dem Einstellen des gewünschten Formats, die fertigen Aufkleber in der gewünschten Stückzahl anfertigt.

Etwas schwieriger gestaltet es sich am heimischen Drucker. Ein Problem, welches häufig auftritt, ist, dass zu Hause nicht die Qualität und die Langlebigkeit eines professionellen Drucks erreicht werden können. Des Weiteren sind die Materialkosten bei einer höheren Auflage nicht zu unterschätzen, sodass die Druckerei hier oft die günstigere Alternative ist. Sollte die Wahl trotzdem auf den eigenen Drucker fallen, empfiehlt es sich unbedingt darauf zu achten, dass Drucker und Etikettentyp miteinander kompatibel sind. Weitergehende Informationen finden sich meist auf der Website des Drucker- oder Papierherstellers. Außerdem sollten geknickte Ecken vermieden und der Bogen vor dem Einlegen kurz aufgefächert werden. Einige Drucker bieten auch die Einstellung „Etikettendruck“. Erklärungen hierzu sind meist im dazugehörigen Handbuch zu finden.

Welches Material ist am besten geeignet?

Nachdem klar ist, auf welchem Weg man seine Abziehbildchen realisieren möchte, stellt sich noch die Frage nach dem Material. Prinzipiell gibt es hier die Auswahl zwischen vier verschiedenen Grundstoffen, welche sich nach dem Einsatzgebiet richten.

Die erste Variante trägt den Namen „Vinylfolie monomer“ und ist für eine kurze Einsatzdauer im Innen- und Außenbereich gedacht, da sie der UV-Strahlung und Wettereinflüssen nichts entgegenzusetzen hat.
Möchte man, dass sein selbstklebendes Bildchen lange an Ort und Stelle bleibt, sollte man zu der Variante „Vinylfolie polymer“ greifen. Diese hält sich dank ihrer UV- und Witterungsresistenz sowohl innen als auch außen.

Für Orte, die öfter geputzt werden, wie die Küche oder das Auto, ist die so genannte „Vinylfolie cast“ am besten geeignet. Auch diese Variante ist UV- und witterungsbeständig. Die PE-Folie, Kurzform für Polyethylen, ist die resistenteste Folienart. Sie hält nicht nur Salzwasser stand, sondern kann auch dort eingesetzt werden, wo mit Säuren, Basen oder Chemikalien im Allgemeinen hantiert wird. Natürlich ist sie auch witterungs- und UV-beständig und damit auch im Außenbereich einsetzbar.

Eine solch spezifische Unterscheidung gibt es bei der Klebetechnik allerdings nicht. Hier wird meist nur zwischen „permanent haftend“ und „wieder ablösbar“ unterschieden.

Doch nicht mehr wünschenswert? – Aufkleberentfernung

Sollte der Aufkleber doch nicht mehr erwünscht sein, kann das Entfernen schnell zu einem Problem werden, da oft Klebereste zurückbleiben. Deshalb folgen nun noch einige Tipps zum einfachen und schnellen Entfernen.

Die offensichtlichste Variante ist ein professioneller Etikettenlöser, welcher in jedem gut sortierten Drogeriemarkt oder online zu finden ist. Dieses spezielle Reinigungsmittel löst den Klebstoff ganz einfach vom Untergrund ab und das meist ohne die Fläche darunter zu beschädigen. Ein Blick auf die Verpackung zeigt, für welche Untergründe das Mittel geeignet ist. Das Mittel sollte mithilfe eines Sprays oder eines Stifts aufgetragen werden und kurz einwirken, dann kann das selbstklebende Bild einfach entfernt werden.

Eine etwas rabiatere Methode ist ein Etikettenschaber. Hier sollte unbedingt darauf geachtet werden, auf welchem Untergrund sich der Aufkleber befindet, da der Schaber die Oberfläche beschädigen kann. Bei Hausmitteln sollte man unbedingt darauf achten, dass die verwendeten Materialien nicht zu aggressiv sind.

Eine effektive und gleichzeitig sanfte Methode ist das Verwenden von Abschminkmitteln, beziehungsweise Abschminktüchern. Mithilfe eines Wattepads kann man das Mittel kurz auf den Aufkleber einwirken lassen, diesen entfernen und dann mit einem neuen Wattepad nachwischen.